Die 10b verbrachte eine Doppelstunde mit dem DDR- Zeitzeugen Andreas Thieme, der sein persönliches Schicksal mit den Schülerinnen und Schülern teilte. Thieme wuchs in einem kleinen Dorf im Erzgebirge auf wurde trotz sehr guter Noten nicht zum Abitur zugelassen. Seine kritische Haltung zum DDR-Staat, die sich bereits in Kinder- und Jugendalter zeigte, verarbeitete er unter anderem als Mitglied einer Rockband. Das Hören von Westsendern und Verwandtschaft in der USA ließ ihn und seine Clique unter anderem mit den Songs der Beatles in Kontakt kommen. 1972 wurde der als Maurer arbeitende junge Vater wegen „staatsfeindlicher Hetze“ verhaftet und zu knapp drei Jahren Haft verurteilt. Nach knapp zwei Jahren gelange er im Rahmen des Häftlingsfreikaufs nach Westdeutschland. Von seiner Familie war er bis zum Mauerfall getrennt.