Dänemark

Sonderburg  2020 – Eine Fahrt in die deutsch-dänische Geschichte

Nachdem Dänemark den Krieg 1864 gegen Preußen/Österreich verloren hatte, wurde die Grenze an der Königsau festgelegt. Der erste Weltkrieg führte dazu, dass 1920 die Menschen südlich der Königsau und nördlich der Eider darüber abstimmten, ob sie zu Dänemark oder zu Deutschland gehören wollen. So entstand die heutige Grenze zwischen diesen Ländern. Seitdem gibt es im Norden eine deutsche Minderheit, im Süden eine dänische Minderheit mit eigenen Kindergärten und Schulen. Gemeinsame kulturelle Veranstaltungen werden gepflegt. Dieses Zusammenleben nahm die deutsche UNESCO-Kommission 2018 auf die Liste des immateriellen Kulturerbes auf.
2020 wird in Dänemark die 100 Jahre Wiedervereinigung gefeiert: Nordschleswig/Südjytland, das 1864 verloren ging, gehört wieder zu Dänemark. In Schleswig – Holstein feiert man die Besonderheit, dass eine Grenze auf demokratischem Weg entstand.
Unsere Partnerschule in Dänemark führte vom 2.3. – 6.3.2020 eine Projektwoche durch, zu der sie uns einlud. Identität, Nationalität, Dänischsein, Minderheit, Grenze, Freundschaft und Nachbarschsaft sind Stichworte, die in die Projekte einfloßen. In einer Gruppenphase wurden Gemeinsamkeiten der Sprachen herausgearbeitet. Eine Filmemacherin aus der Nähe von Flensburg drehte mit den Schülern Handyfilme. Einige Schüler suchten passende Fotoobjekte. Ein Künstler aus Kopenhagen leitete die Schüler an, auf Second Hand Gemälden zu zeichnen. Außerdem wurden Gerichte der Region zubereitet. Eine Gruppe backte für das südjytländische Kaffeebüffet. Dieses Kaffeebüffet hatte für die Dänen in Nordschleswig zwischen 1864 und 1920 eine besondere Bedeutung. Eigentlich war es für Dänen verboten, sich zu versammeln und ihre dänische Gesinnung zu leben. Darum trafen sie sich in Gemeindehäusern zum Kaffee. Mit einer großen Kaffeetafel wurde 1920 die Wiedervereinigung gefeiert. Und 100 Jahre später schlossen wir damit die Projekttage ab.
Außerdem besichtigten wir die Dybbeler Schanzen, die im Krieg 1864 von Bedeutung waren und fuhren nach Dannewerk bei Schleswig, um das Danevirke Museum zu besuchen. Hier hatten schon die Wikinger eine Verteidigungsanlage gebaut.
So erfuhren wir, wie die Menschen zwischen Königsau im Norden und Eider im Süden im Laufe der Geschichte mal dänisch mal deutsch regiert wurden und wie heute ein friedliches Miteinander der Kulturen beiderseits der Grenze funktioniert.

Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

2018: Neunt- und Zehntklässler des WPU II Dänisch für eine Woche in Dänemark zu Gast.

Eine Reisebericht:

Am Montag ging es nach der Ankunft in Sonderburg an das Beziehen und Einrichten der Hütten  auf dem Campingplatz. Nach einem gemeinsamen Abendessen und der ersten Nacht ging es am nächsten Tag in die örtliche Schule. Dort kam es zum Kennenlernen mit den dänischen Schülern und zu einer Schulerkundung. Der Unterricht an der Schule in Sonderburg findet hauptsächlich am Laptop statt. Neu war auch das Fehlen der Pausenklingel und dass die Benutzung der Handys in den Pausen erlaubt ist. Am Nachmittag besuchte man das Geschichtszentrum Dybben Banken, bei dem es unter anderem um den deutsch-dänischen Krieg 1864 geht.  Mittwoch und Donnerstag  nahmen die Schülerinnen und Schüler vormittags am Unterricht teil. Der Nachmittag bestand aus Freizeit und Shopping in Sonderburg und der Besichtigung des Schlosses, bevor es am Freitag nach tollen Erlebnissen (das gute Wetter trug natürlich dazu bei) wieder ins heimische Dithmarschen ging.