Gedanken zum „Homeschooling“ – Ein Dankeschön!

Die Schule im eigenen Zuhause

Das ist zur Zeit der Normalzustand in Schleswig-Holstein und den anderen Bundesländern. Der Unterricht findet nun digital statt und die Schüler bekommen ihre Aufgaben seit mehreren Wochen online von ihren Lehrern bereitgestellt.

Diese Veränderung ist auch für uns Lehrkräfte zum Teil sehr groß. Plötzlich stehen wir nicht mehr vor und mit euch im Klassenzimmer und können euch bei Problemen und Fragen zu bestimmten Aufgaben nicht mehr so schnell und direkt zur Seite stehen. So mussten auch wir erst einmal lernen, wie es ist, alles was wir ansonsten an Material mitbringen, für den Onlineunterricht zu organisieren. Auch bei Erklärungen und neuen Inhalten, die sonst schnell mit der ganzen Klasse erarbeitet wurden, müssen wir umdenken. So stehen nun statt eines gemeinsamen Gespräches eher Lernvideos – ob selber gedreht oder im World Wide Web gesucht –  sowie Videokonferenzen und Textarbeit im Vordergrund. Nun gibt es somit den Unterricht quasi frei Haus geliefert. Plötzlich setzen sich die Schüler also nicht mehr jeden Morgen aufs Fahrrad oder steigen in den Bus, um zum Unterricht zu fahren- denn der findet jetzt zuhause statt. Was komfortabel, entspannt und manchmal auch sehr einfach klingt, ist es aber bei weitem nicht. So berichten viele Schüler aus dem Homeschooling, dass man zum Beispiel Fragen nicht mehr so schnell beantwortet bekommt. Auch finden es viele problematisch, dass man im Homeschooling Aufgaben nicht mehr gemeinsam vergleichen und besprechen kann und auch kein Unterrichtsgespräch mehr zusammen hat. Ein weiterer Punkt, den viele Schüler vermissen, ist natürlich auch das Treffen mit den Freunden in der Schule. Funktioniert dann auch das Internet mal nicht so wie es soll, wird es ebenfalls sehr schwierig.

Und trotz der Schwierigkeiten sind wir sehr stolz auf viele Schülerinnen und Schüler, die sich jeden Tag an ihren Laptop, an den PC oder ans Handy setzten und ihre Aufgaben bearbeiten! Trotz des geringeren Kontaktes zu den Lehrkräften geht ihr Probleme an, tauscht euch mit euren Klassenkameraden und Freunden aus der Schule aus und helft euch gegenseitig oder schreibt uns Nachrichten. So habt ihr zum Teil online Gruppen gebildet, in denen ihr gemeinsam lernt. Auch haben einige von euch im Laufe der Wochen ihren eigenen Stundenplan entwickelt und gelernt sich die Arbeitszeit selber einzuteilen oder einen Tagesplan zu erstellen. Zugegeben – das funktioniert noch nicht bei jedem perfekt, aber Übung und ein Wille machen den Meister!

Bei dem Problem Zeiteinteilung gibt es aber derzeit auch eine wahnsinnig wichtige Personengruppe, die vielfach sehr toll hilft und aktuell Großartiges leistet: Die Eltern und Erziehungsberechtigten! Ihnen gilt ein sehr, sehr großer Dank! Wir Lehrer, die auch teilweise selber Eltern sind, wissen oder können es uns zumindest gut vorstellen, dass das Homeschooling nicht immer ein Spaziergang ist. So ist man plötzlich neben der Arbeit und dem Elternsein auch zum Teil ein Hilfslehrer im eigenen Hause – und das für sämtliche Fächer! Vielen Dank besonders den Eltern und Erziehungsberechtigten, die ihre Kinder in dieser Zeit beim Lernen unterstützen. Und die somit auch uns Lehrern sehr unter die Arme greifen, indem sie an den Stellen einspringen und aushelfen, an denen wir aktuell ihren Kindern eben nicht so zur Seite stehen können wie sonst. Danke dafür!

Frau Hertel

Unterrichtsergebnisse aus dem „Homeschooling“, Deutsch, Klasse 5: Comics, Bilder, MindMap